Oldtimerakademie Schweinfurt
Vor ein paar Jahren habe ich mal einen Kurs dort besucht. Seit dem bin ich zum Wiederholungstäter geworden. Bis jetzt insgesamt vier mal. Jeder der Interesse an der Restaurierung hat und sich altes Wissen aneignen möchte ist dort sehr gut aufgehoben.
Vorausgesetzt man besitzt ein wenig handwerkliches Geschick, das Interesse und den Mut sich alter Technik zu stellen.
Die Dozenten sind mit Leib und Seele bei der Sache und vermitteln Ihr Wissen auf eine Weise, das nie Langeweile aufkam und alle Teilnehmer während der Seminare viel lernten und sich an zahlreichen Übungsobjekten ausprobieren konnten.
Die von mir bisher besuchten Kurse:
Motortechnik
Grundlagen, welche in dem Kurs vermittelt wurden:
Motor im eingebauten Zustand prüfen (Kompressionsprüfung)
Motor zerlegen– Demontage der Anbauteile und Baugruppen
– Überprüfung und Demontage der Motorsteuerung
– Zylinderkopf abbauen und demontieren
– Ausbau von Pleuel, Kolben und Kurbelwelle Verschleiß überprüfen und messen
– Ventile und Ventilsitze
– Pleuel, Kolben, Kolbenringe und Zylinder
– Wälz- und Gleitlager
– Steuerräder, Kurbelwelle und Nockenwelle(n)
– Riemen und Ketten Anfertigen und Austausch von Dichtungen Austausch von Gleit- und Wälzlagern Austausch von Steuerrädern, Riemen und Ketten Bearbeitung von Ventilen und Ventilsitzen, Bleifrei-Umbau Austausch von Ventilführungen Überprüfung der Motorschmierung Ventile einstellen, Steuerzeiten prüfen Zusammenbau des Motors
Ordnung ist das halbe Leben, dies trifft auch für die Überholung eines Motors zu.
Und die Finger werden auch Schmutzig, nichts für Händewaschfanatiker.
Auch der Blick ins Innere von Bauteilen wird gewährt, inclusive der Tips von Reinigung, Überholung und dem selbst Anfertigen von Dichtungen für Vergaser oder Ölpumpen.
Als krönenden Abschluss der Woche konnten sich alle Teilnehmer, nach vorheriger Anweisung des Seminarleiters, in dem Synchronisieren einer 4 fach Solex PHH Vergaseranlage eines BMW 2002ti probieren.
Vergasertechnik
Grundlagen, welche in dem Kurs vermittelt wurden:
Vergasertechnik (PKW und Kraftrad)Vergaserausbau und Wirkungsweise
Vergaser prüfen und einstellen
Vergaser zerlegen und instandsetzen
Grundlagen Fahrzeugbremse
Grundlagen, welche in dem Kurs vermittelt wurden:
Hauptbremszylinder (Arten, Reparaturmöglichkeiten)Bremsflüssigkeiten
Bremsrohrleitungen und Bremsschläuche
Anfertigen von Bremsrohrleitungen und Bördel
Bremskraftregler prüfen und einstellen
Aufbau und Wirkungsweise von Scheibenbremsen
Aufbau und Wirkungsweise von Trommelbremsen
Reparaturmöglichkeiten an Scheiben- und Trommelbremsen
Vorgehensweise beim Entlüften von Bremssystemen
Mechanische Feststellbremse und deren Einstellung
Fehlersuche an Bremssystemen
Grundlagen der Blechbearbeitung
Grundlagen, welche in dem Kurs vermittelt wurden:
Anfertigen verschiedener Karosserieteile wie z.B.Schweller, A-Säule, B-Säule, BatteriekastenBerechnen und Schneiden von Blechteilen
Einziehen von Blechen mit dem Faltenzieher
Strecken von Blechen mit dem Schweifhammer
Abkanten von Blechen
Strecken und Stauchen mit dem Handformer
Widerstands-Punktschweißen und Lochpunktschweißen
Anfertigen von Sicken manuell und mit der Maschine
Durchsetzen bzw. Absetzen verschiedener Öffnungen
Anfertigen von Radienschablonen
Vorführungen an der Rollenstreckmaschine
Bördeln und Schweifen von Blechen
Im Kursverlauf wird ein Teil Übergang B Säule Schweller angefertigt. Die Einzelteile des Schwellers nach der Fertigstellung warten darauf zusammengefügt zu werden.
Der Schweller nach dem Zusammenfügen aller Einzelteile durch Lochpunkschweißen und Wiederstandspunktschweißen.
Und vor allem….alles HANDMADE
Grundlagen Wechsel- und Ausgleichsgetriebe
Grundlagen, welche in dem Kurs vermittelt wurden:
Aufbau und Wirkungsweise eines Wechselgetriebes– ohne Synchronisierungseinrichtung
– mit Synchronisierungseinrichtung
– Schäden an mechanischen Getrieben und ihre Beseitigung Aufbau und Wirkungsweise von Achsantrieb und Ausgleichsgetriebe
– nicht versetzter Achsantrieb
– versetzter Achsantrieb
– Einstellarbeiten und Tragbildprüfung
Zerlegen, Pürfen und wieder Zusammenbauen eines BMW Getrag Getriebes.
Prüfen des Spiels an einem Hinterachsdiffertial.
Instandsetzen
Grundlagen, welche in dem Kurs vermittelt wurden:
Anfertigen einer Dachecke (Treibarbeiten, Richten, Schlichten, Kanten, Fügen)Richten und Ausbeulen von Flächen u. Kanten im Karosseriebereich
Schlichten und Feinschlichten (Einsatz der Karosseriefeile)
Warmrichten und Einziehen von Springbeulen
Verschwemmen mit Weichlot
Widerstandspunktschweißen (RP)
Autogenschweißen mit und ohne Zusatzmaterial
Karosserievermessung mit einfachen Hilfsmitteln
Hilfsversteifungen beim Eingriff in die Fahrzeugstruktur
Richten eins eigenen Kotflügels mit verschiedenen Methoden (Aluhammer, Handfäusten)
Anschließend ging es daran ein Übungsstücks zu bauen, Dachecken mit Regenrinne.
Treiben eines geraden Bleches in einem Baumstumpf
Die handgefertigten Teile beim Zusammenfügen
Das finale Dachecken Übungsteil.
Handgetrieben, feingeschlichtet, gebördelt, gepunktet und geschweißt ohne Materialzugabe, sowie widerstandsgepunktete Regenrinne die gebördelt wurde und mittels Streck- und Stauchgerät an die Rundung angepasst wurde.
Abschnittsreparatur
Grundlagen, welche in dem Kurs vermittelt wurden:
Anfertigen verschiedener Reparaturteile aus Blech wie z.B. Tür-, Schweller-, Radlauf- und KlappenabschnittAutogenschweißen mit und ohne Materialzugabe MAG-Schweißen Widerstandspunktschweißen (RP) Hartlöten Anpassen/Ansetzen und Einschweißen von Reparaturblechen Fügeverfahren wie Nieten und Bördeln Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Arbeitsplanung, Werkstoffkunde und Umweltschutz Werkstatt- und BetriebstechnikDer erste Teil des Kurses war, das Herstellen einer „Türaußenhaut“.
Hierzu wurde eine Stück Blechtafel in vier unterschiedliche Stücke zerschnitten und mittels Autogenschweißen ohne Zugabe wieder zu einem Blech zusammengefügt. Das Blech sollte nach dem Schweißen möglichst gerade aufliegen und keine unerwünschten Spannungen (Frösche) mehr besitzen.
Hierzu wurden die erforderlichen Techniken vom Dozenten spitzenmäßig übermittelt.
Als letzte Handlung am Blech, wurde es bombiert, so daß die Form eine Spannung erhielt, welche einer „Türaußenhaut“ entspricht.
Weiter ging es mit dem Anfertigen eines Reparaturbleches für den mitgebrachten Kotflügel. Hier bewahrheitet es sich lieber einen ALTEN Kotflügel mitzubringen als den eines neueren Baujahres. Dazu aber später mehr.
Vom Dozenten wurden die verschiedenen Arten zum Anfertigen von Reparaturblechen erläutert und demonstriert. Vom Abnehmen der Kontur über Schnittbereiche festlegen bis zu praktischen Tipps war alles enthalten.
Das Anfertigen des Reparaturstücks war noch die leichtere Übung. Beim Autogenschweißen des Reparaturbleches in meinen Kotflügel verhielt sich dieser sehr störrisch 😉
Bedingt durch die etwas geringere Blechdicke und vermutlich etwas andere Gefügestruktur, warf sich die Autogennaht in jede nur erdenkliche Richtung.
Na toll …
Aber was soll´ s …
… einen positiven Beigeschmack hat das Ganze. Ausbeulen wird nur so gelernt 🙂
Hier das fertige Endresultat nach studenlanger Ausbeul und Feinschlichtarbeit.
Rollenstreckkurs 1
Grundlagen, welche in dem Kurs vermittelt wurden:
Rekonstruktion von Fahrzeugteilen wie z.B.: Motorradtank, Motorradkotflügel mit Drahteinlage, Werkzeugkastendeckel, Kettenschutz- und Felgenabdeckung Anfertigen von Schablonen Treiben von Blechen auf dem Sandsack Einführung und Arbeiten mit der Rollenstreckmaschine Arbeiten mit dem Handformer und der Sickenmaschine Berechnung und Anfertigung von Drahteinlagen Bördeln von Blechen Fügen von Blechteilen, z.B. durch Autogenschweißen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Arbeitsplanung, Werkstoffkunde, Umweltschutz
Zum Aufwärmen wurde ein Motorradkotflügel geformt. Aus einem geraden Stück Blech wurde auf einem Treibsack die grobe Form hergestellt.
Dann wurde mit der Rollenstreckmaschine das Feinfinish des Kotflügels hergestellt und mittels vorher angefertigter Schablonen überprüft.
Nach dem Aufwärmtraining ging es zur Kür. Anhand eines Tankes einer DKW 250 ca Bj. 1952 und eines Tankgerippes zur Anpassung der Einzelteile sollte zur Übung ein Motorradtank von Hand hergestellt werden.
Anhand von angefertigten Schablonen ging es wieder an das Treiben und Formgeben der Blechtafeln. Der Tank besteht aus insgesamt 6 Einzelteilen, welche am Ende Autogen zusammengeschweißt werden. Nach dem grob die Form hergestellt wurde, wurde die weitere Feinarbeit auf der Rollenstreckmaschine durchgeführt und immer wieder am Modell kontrolliert. Hier die ersten fertigen zwei Seitenteile und das Deckblech.
Anschließend wurden die Bleche passend zugeschnitten und autogen Zusammengeheftet.
Leider reicht mir die Zeit nicht aus um die untere Hälfte fertigzustellen. Da ich allerdings ja eine eigene Rollenstreckmaschine besitze, werde ich die restlichen Arbeiten zu Hause beenden. Die Schablonen haben wir ja vorher hergestellt.
Coming soon…..
Rollenstreckkurs 2
Grundlagen, welche in dem Kurs vermittelt wurde
folgt demnächst…..
Wenn ich etwas Zeit habe lasse ich noch ein paar Bilder sprechen.
Kursübersichten und Termine zu den einzelnen Kursen findet Ihr auf der Hompage der Fahrzeugakademie Schweinfurt.
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